Dotombori
von Tobias Reimer
 

In Osaka gibt es ein Vergnügungsviertel namens Dotombori. Dort gibt es diverse Restaurants, Diskotheken, Bars, Geschäfte und Straßenkünstler. Die Vielfalt ist schon ganz beeindruckend, aber der Höhepunkt ist die Dotonboribashi. Dort gehen Abend für Abend junge Leute hin, um sich eine neue Frau oder einen netten Mann zu angeln. Die Kleidung der jungen Männer ist ein Anzug mit Schlips und Kragen, häufig Modisch gefärbte Haare und eine dicke Brieftasche. Das Kennlernen folgt einem bestimmten Muster.

Die jungen Männer stellen sich an das eine Ende der Brücke und warten, bis eine Frau dort entlang Läuft, die in ihren Augen attraktiv ist. Sofort wird diese Frau angesprochen, ob sie nicht einen Kaffe trinken möchte und ihn interessant findet. Die Frauen sind dann zunächst damit beschäftigt, das Gespräch auf der Brücke in die Länge zu ziehen, um mehr von den jungen Männern zu erfahren. Die Frauen lassen sich umgarnen und die Männer müssen mit immer schlagkräftigen Argumenten aufwarten, um an ihr Ziel zu gelangen. Das Ziel ist in der Regel ein Stundenhotel. Selbstverständlich zahlt der junge Mann sämtliche Kosten, die entstehen könnten.

Interessant ist, daß häufig viele Frauen erst ein paar Mal Nein sagen, um die ganze Brücke und alle Verehrer sehen zu können. Das mehrfache Überqueren der Brücke an einem Abend bleibt also nicht aus.

Dieses Spielchen nur für eine Stunde zu beobachten, was übrigens auch viele Japaner genießen, macht schon viel Spaß.

Aktualisiert: 10.05.2001   |   Kontakt: Webmaster  |  © japonet 2001